Das Mystische Lenormand, das nicht nur zu den beliebtesten, sondern vor allem zu den kunstvollsten Decks des Lenormand zählt, ist um weitere vier Karten – die sogenannten medialen Zusatzkarten – ergänzt worden. Mit Ahnen, Geistführer, Krafttiere und Engel wird die Symbolik des Mystischen Lenormand auf eine bedeutende spirituelle Dimension geführt. Es wirkt so, als würden die Zusatzkarten inhaltlich und gestalterisch eine neue Ganzheitlichkeit erschaffen, die an Feingeist und Sensibilität kaum zu überbieten ist. Zweifelsohne bilden die esoterischen Vier damit eine Ausnahme-Erscheinung in der Lenormand-Welt, weil sie nur im Mystischen Lenormand vorkommen. Sie sind zum einen dazu gedacht, uns mit einer medialen, intuitiven Kraft zu verbinden. Zum anderen können sie in den Legungen aufzeigen, an welcher Stelle höhere Mächte auf unsere Lebenssituation Einfluss nehmen und welche Aspekte für unser spirituelles Wachstum eine Rolle spielen.

Erfahren Sie in diesem Teil, was die Zusatzkarten von den übrigen 36 Karten unterscheidet und welche Bewusstseinsebenen durch sie angesprochen werden.

Ihre Besonderheit: Bei den 36 Hauptkarten basiert die Symbolik auf einem festen, irdischen Symbol wie Baum oder Anker. Die Symbolgehalt der vier Zusatzkarten entzieht sich vollständig der Real-Existenten. Stattdessen kommt die geistige Welt zum Vorschein:

• Auf der Karte der Ahnen sind es die verstorbenen Seelen, die sichtbar aus ihrer Sphäre hervortreten. Es macht den Eindruck, als seien sie nicht bewusst gerufen worden, da die kartenlegende Dame nichts von ihrer Anwesenheit zu bemerken scheint. Vorstellbar, dass sie von sich aus der Séance beiwohnen, vielleicht als gute Geister, die sich zum Schutz den Ratsuchenden versammeln.

Dies ist mit Abstand die geheimnisvollste Karte von allen.

• Das Motiv der Geistführer-Karte mutet im Vordergrund ziemlich religiös an. Es zeigt einen Mönch und eine Nonne, die in sich versunken Rosenblüten pflücken. Auch ihr Leben spielt sich abseits der materiellen Welt ab. Hinter der Hecke sehen wir noch einen gelehrten Chinesen, der gewiss über großes Heilwissen verfügt.

Diese Karte ist die spannendste und vielseitigste von allen, da man sich z. B. viel dazu ausdenken kann, was der mysteriöse, reitende Samurai im Hintergrund mit der restlichen Szene zu tun hat.

• Krafttiere bilden ein harmonisches Miteinander auf der nächsten Karte. Sie sind unsere Seelengefährten und Schutzgeister, denen wir auf einer schamanischen Reise begegnen können. Auch der Vollmond zeigt, dass das Tor zu einem anderen Bewusstseinszustand weit geöffnet ist. Es lädt uns förmlich dazu ein, ein Reich jenseits des Verstandes zu betreten und mit den Energien anderer Wesen in Kontakt zu treten, uns von ihnen führen zu lassen.

Diese Karte ist gewiss die energiereichste und stimmungsvollste von allen.

• Die letzte Karte widmet sich den Engeln. Damit wird die höchstmögliche Stufe der Transzendenz und Liebe angesprochen. Der musizierende Engel wird von einem Löwen mit Flügeln begleitet. Wer die Tarotkarten kennt, muss unweigerlich an die Karte der Kraft denken, die eine ganz ähnliche Szene zeigt. Eine außergewöhnlich feinfühlige und intuitive Komposition, die einen Kraft der Engel förmlich spüren lässt.

Aus meiner Sicht ist sie die sensitivste Karte von allen.

Alle vier Karten eint die Entbundenheit vom Irdischen und die Verbundenheit mit dem Überirdischen – ob auf geistiger (Ahnen), sakraler (Geistführer), transzendenter (Engel) oder seelischer (Krafttiere) Ebene. Daher sind die medialen Zusatzkarten ideal geeignet für eine spirituelle und psychologische Sicht der Karten. Sie ermöglichen eine bewusstseinserweiternde Wahrnehmung und Deutung der Lenormandsymbol-Welt.

Erfahren Sie in Teil 2, welche vielseitigen Bedeutungen die Zusatzkarte Ahnen hat und wie sie in Kombination gedeutet werden kann.