Heute geht es um die Bedeutung der Lenormand Zusatzkarte Labyrinth. Dieses finden Sie in den Erweiterungen des Epic Light Lenormand und des Kingdom´s Lenormand. Wenn wir die Karte aus dem Kingdom´s Night ansehen, erscheint das Labyrinth zwar freundlich und bezwingbar, trotzdem erinnert die Enge der umgebenden Gebäudemauern an Gefangensein. Ein Labyrinth ist eben kein Ort zum Wohlfühlen, sondern einer zum Verlaufen. Irgendwo hat es ein Ende, aber bis dorthin tappt man gemäß der nächtlichen Atmosphäre auf der Karte wortwörtlich im Dunkeln. Einst wurden Labyrinthe an Königshöfen zur Unterhaltung erbaut und galten als Schaustück der Architektur. Dennoch stellen sie für Besucher eine Herausforderung dar, da keines dem anderen gleicht und somit jeder unweigerlich in einer Sackgasse landet.
Das Labyrinth als Symbol für Fehler und Fehlschläge
Daher bedarf es beim Besuch eines Labyrinths einiger Anläufe, um die verworrenen Strukturen zu meistern. Dieses Bild können wir auf das Leben übertragen, welches niemals linear verläuft, sondern unzählige Abzweigungen, Sackgassen, Umwege und Irrwege bereithält. Der englische Begriff »trial and error« – Versuchen und Verfehlen passt hervorragend ins Bild des Labyrinths. Kaum etwas „läuft“ einfach von selbst und schon gar nicht konstant mit Erfolg. Oftmals sind wir sogar gezwungen mitten auf dem Weg wieder kehrtzumachen und von vorne anzufangen. Somit sind Fehler und Fehlschläge ein Teil des Lebens und notwendig für unsere Entwicklung.
Das Labyrinth zeigt uns als Karte auf, dass in der befragten Angelegenheit Fehler unterlaufen können. Weiter unten gehe auf die Abgrenzung zum Fuchs ein, die elementar ist. Jedenfalls geht es beim Labyrinth um Fehler, die man in den meisten Fällen wieder wiedergutmachen kann. Es geht also seltener um irreversible Fehler, sondern solche, die korrigierbar sind. Doch es gibt ein paar wenige Ausnahmefälle: Trifft das Labyrinth auf die Schwarze Feder oder den Abgrund (Kingdom´s Night Lenormand) droht Gefahr, dass durch einen Fehler ein ernstzunehmeder Schaden passiert oder etwas kläglich scheitert. Diese beiden Karten sollte man in Verbindung mit dem Labyrinth also stets im Auge behalten, da sie eine unglückliche Wendung ankündigen.
Auch der Turm in Kombination mit dem Labyrinth ist eine äußerst heikle Konstellation, denn hier tritt der Aspekt des Gefangenseins in den Vordergrund. Demzufolge ist es sehr schwer, einen Ausweg zu finden und sich aus einer diffizilen Situation zu befreien.
Bis auf diese wenigen Ausnahmen steht das Labyrinth also für Situationen, in denen wir trotz Verwirrung und Anhaftung von Fehlern einen Ausweg finden und somit immer die Aussicht auf Besserung besteht. Mit dieser Karte müssen wir uns stets bewusstmachen, dass kein direkter Weg zum Ziel führt, dennoch ein Weg möglich ist.
Das Labyrinth und die rationale Ebene
Wer sich in einem Labyrinth befindet, tut gut daran, seinen Kopf einzuschalten. Der Knopf für den Autopilot ist an einem solchen Ort deaktiviert. Das bedeutet, wir müssen rational denken und handeln. Nur so gewinnen wir einen Überblick über die Lage. Wer hier „blind“ durchgeht, findet nicht heraus. Von daher gemahnt uns das Labyrinth als Karte, vorausschauend und analytisch vorzugehen, um sich nicht weiter beirren zu lassen. Alle Faktoren, die von außen dafür sorgen, dass wir irritiert werden, sollten ausgeblendet werden, anonsten ist der nächste Lauf gegen die Wand vorprogrammiert. Um sich wirklich auf seine eigene Führung und Fähigkeiten zu verlassen, bedarf es Mut. Aber auch zu Fehlern zu stehen und sie gebührend zu korrigieren, bedarf Mut. Von daher ist ein Labyrinth nichts für Feiglinge.
Ähnlichkeiten und Gegensätze mit den alten Lenormandsymbolen
Wie erwähnt, ist beim Labyrinth vor allem die Abgrenzung zum Fuchs entscheidend. Während dieser anzeigt, dass in einer befragten Situation etwas grundlegend falsch ist, bezieht sich das Labyrinth auf Irrungen und Wirrungen, die nun mal auftauchen, aber nicht grundsätzlich etwas in Zweifel stellen. Weitere Unterscheidung: Der Fuchs zeigt häufig eine gezielte Lüge oder einen Vorsatz des Betrugs auf. Beim Labyrinth geht es keineswegs um Betrug oder Lügereien, sondern schlichtweg um Dinge, die aus der Kontrolle geraten sind. Wenn Sie mehr über die Bedeutungen und Funktionen des Fuchses erfahren möchten, finden Sie dazu ein Video auf meinem YouTube Kanal.
Von der Bedeutung her dichter beieinander liegen die Wolken und das Labyrinth. Daher können diese beiden Karten in Kombination eine totale Verwirrung und massive Unklarheit bedeuten. Damit transformieren sich die Wolken zu einem dichten Nebel, der sich wie eine Wand vor einen stellt. Aber auch dieser Nebel lichtet sich irgendwann wieder.
Zusatzkarten sind unter anderem dafür gedacht, die herkömmlichen Symbole in ihrem Bedeutungsumfang zu entlasten. Demnach wäre es möglich, die Bedeutungen der Konfusion und Unklarheit von den Wolken komplett auf das Labyrinth zu übertragen. Damit würden die Wolken vorwiegend den Aspekt der Angst und Sorge widerspiegeln und wären somit in ihrer Bedeutungsschwere etwas „leichter“.
Das Labyrinth erscheint unter anderem in meinen Kingdom´s Night Lenormand Zusatzkarten. Sie finden diese hier in meinem Shop.