Beim Lernen der Lenormandkarten begegnen uns nicht nur technischen Herausforderungen. Es sind oft auch bestimmte Vorstellungen oder innere Überzeugungen, die uns auf dem Weg zur sicheren Deutung im Weg stehen. Diese Denkfehler schleichen sich leise ein – gerade bei Einsteigern, aber auch bei Fortgeschrittenen, die an einem Punkt nicht weiterkommen.
In diesem Beitrag möchte ich Ihnen fünf typische Denkfehler zeigen, die ich in meiner langjährigen Lehrtätigkeit als Lenormand-Mentorin immer wieder beobachtet habe. Vielleicht erkennen Sie sich in dem einen oder anderen wieder – und können sich genau dadurch davon lösen.
1. „Ich muss jede Karte perfekt auswendig kennen, bevor ich legen darf“
Dieser Denkfehler ist weit verbreitet – und absolut menschlich. Viele Lernende warten damit, sich an Kombinationen und kleine Legungen heranzuwagen, bis sie jede der 36 Karten mit all ihren Bedeutungen „perfekt“ auswendig beherrschen. Doch die Lenormandkarten zu lesen, ist kein Vokabeltest. Wer nur die Bedeutungen lernt, kommt nicht weiter.
Denn genau darin liegt das Missverständnis: Die Karten besitzen feste Grundbegriffe, die man lernen sollte, aber diese Schlüsselwörter stehen nicht für sich allein. Im Deutungsprozess arbeiten die Karten immer in Beziehung zueinander. Durch dieses Zusammenspiel entfalten sie ihre volle Wirkung. Nicht nur die Karten und ihre Grundbegriffe selbst spielen eine Rolle, sondern auch die Fragestellung, die befragte Situation und die Deutungsregeln. Dazu kommt, dass je nach Lebensbereich oft andere Schlüsselwörter im Vordergrund stehen.
Es geht also nicht darum, alle Bedeutungen im Kopf zu haben, bevor man loslegt – sondern darum, beim Üben die Zusammenhänge zu lernen. Die Sicherheit entsteht im Tun. Und gerade im Austausch mit anderen oder im Wiederholen typischer Konstellationen beginnen die Bedeutungen, sich zu verankern. Man kann also durchaus von Anfang an mit einfachen Kombinationen und kleinen Legungen starten und dabei spielerisch die Bedeutungen der Karten verinnerlichen.
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2. „Es gibt für jede Kombination nur eine richtige Bedeutung“
Ein klassischer Anfängerirrtum besteht in der Annahme, es gäbe für jede Kartenkombination genau eine gültige Aussage – und diese müsse man „nur wissen“. Diese Vorstellung kann zu Frustration führen, weil viele Deutungsbücher und Online-Quellen vermeintlich fixe Kombinationen liefern, die für alle Lebensbereiche gültig sein sollen. Doch solche generellen Aussagen gibt es nicht. Es gibt keine einzige „Lösung“ wie in einem Kreuzworträtsel. Vielmehr sind Kombinationen wie Variablen zu betrachten, da sie immer mehrere Aussagen enthalten.
Ein Beispiel: Fuchs + Ring – je nach Frage und Kontext kann das bedeuten:
Eine unaufrichtige Verbindung
Eine Verbindung, der man nicht trauen kann
Selbsttäuschung in einer Beziehung
Wiederholte Lügen
Ein nicht ernst gemeintes Versprechen
Oder nehmen wir Herz + Ruten: Im beruflichen Kontext steht diese Kombination oft für eine Schlichtung oder versöhnliche Verhandlung – das Herz zeigt die Bereitschaft zum Kompromiss, die Ruten verweisen auf das Gespräch. In Liebesfragen weist Herz + Ruten auf einen Zwiespalt in Bezug auf die eigenen Gefühle von Sympathie oder Verliebtsein hin. Man ist sich nicht sicher, ob man wirklich verliebt ist – oder zweifelt an der Aufrichtigkeit des eigenen Empfindens. In einer anderen Variante kann es auch um ein Gespräch über Liebesthemen gehen – wenn die Kommunikation im Zentrum steht.
Alle diese Aussagen gelten nie gleichzeitig. Welche Deutungsoption im Einzelfall zutrifft, entscheidet sich über die Indikatoren:
Fragestellung,
den Lebensbereich,
die Kombinationsfolge,
der Kontext der Legung
und die individuelle Situation.
Wer glaubt, es gebe nur eine „richtige“ Deutung, versucht verzweifelt, fremde Vorgaben mechanisch zu übernehmen und auf alle Fallbeispiele anzuwenden. Diese Herangehensweise kann nur in eine Sackgasse führen. Lenormand funktioniert nur so: Die Kombinationen geben mehrere mögliche Deutungsvarianten vor, und erst über klare Indikatoren wählst du diejenige aus, die wirklich zu deinem Fall passt.
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3. „Ich muss sofort alles richtig deuten können“
Dieser Denkfehler trifft besonders jene, die ein starkes Pflichtgefühl haben oder hohe Ansprüche an sich selbst stellen. „Ich übe jetzt schon zwei Monate und komme immer noch ins Straucheln!“ oder „Warum verstehe ich nicht sofort, was die Karten sagen?“ – solche Gedanken sind verständlich, aber fehlgeleitet.
Das Lenormand folgt festen Regeln und Verknüpfungen. Wer darin sicher werden will, braucht Geduld – und die Bereitschaft, Fehler zuzulassen. Denn gerade durch falsche Deutungen – wenn man sie später noch einmal mit Abstand betrachtet – entsteht oft der größte Erkenntnisgewinn.
Wer erwartet, gleich von Anfang an alles richtig zu deuten, baut unnötigen Druck auf und blockiert das eigene Lernen. Sicherheit entsteht nicht durch Theorie, sondern durch regelmäßiges Üben, bewusste Korrektur und Rückblicke auf Deutungen.
Somit gehören Fehler zwingend zum Lernprozess. Gerade falsche Deutungen sind der Schlüssel: Erst mit Abstand erkennt man, warum man sich verrannt hat – und genau daraus entsteht nachhaltige Sicherheit. Entscheidend ist, sich dabei immer wieder die Grundlagen bewusst zu machen und konsequent nach festen Deutungsregeln vorzugehen. Nur so entsteht aus Fehlern Klarheit.
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4. „Wenn das Ergebnis mir nicht gefällt, war die Deutung falsch“
Diese Haltung ist besonders trügerisch – denn sie verhindert echte Erkenntnis. Wenn wir Karten nur dann akzeptieren, wenn sie unseren Erwartungen entsprechen, degradieren wir sie zu bloßen Bestätigungshilfen.
Das Lenormand zeigt uns nicht das, was wir hören wollen, sondern das, wonach wir fragen. Manchmal ist das ermutigend, manchmal unbequem. Doch gerade in schwierigen Kartenbildern steckt oft der wertvollste Impuls: zur Klärung, zur Entscheidung, zur Abgrenzung oder zur Loslösung.
Ein Kartenbild kann etwa zeigen, dass sich jemand nicht mehr melden wird, dass eine berufliche Richtung blockiert ist oder dass ein Neubeginn zwar möglich, aber mit Hindernissen belegt bleibt. Wer stattdessen lieber eine angenehmere Deutung hineinliest, verliert das eigentliche Potenzial der Karten – nämlich Orientierung durch Wahrheit.
Wichtig ist: Karten werten nicht. Sie sprechen keine Urteile, sie zeigen Zustände, Tendenzen und Entwicklungen. Wer das verinnerlicht, wird auch schwierige Aussagen zunehmend ruhig annehmen und sachlich einordnen können – nicht als festgelegtes Schicksal, sondern als Hinweis.
Diese innere Haltung lässt sich trainieren: durch regelmäßiges Üben, durch bewusste Rückschau („Was hat sich tatsächlich so entwickelt?“) – und vor allem durch die Einsicht, dass Klarheit manchmal unbequem ist, aber langfristig schützt. Nur wenn wir bereit sind, auch Warnungen oder Grenzen ernst zu nehmen, können wir vorausschauend handeln.
Gerade für Lernende ist das eine Herausforderung. Deshalb ist es sinnvoll, Kartenbilder mit unerwünschtem Inhalt nicht sofort in Frage zu stellen, sondern zunächst stehen zu lassen, durch eine engere Folgefrage zu prüfen – oder einfach zu beobachten, wie sich die Sache in der Realität entwickelt. Nicht selten bestätigt sich eine schwierige Aussage erst Wochen später – dann aber mit einer beeindruckenden Deutlichkeit.
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5. „Intuition gleicht Lücken in der Deutung aus“
Ein gern genutzter „Notausgang“, wenn die Deutung ins Stocken gerät. „Ich vertraue jetzt einfach meiner Intuition“ klingt harmlos – doch in der Praxis führt es oft zu willkürlichen Interpretationen, die mit echtem Kartenlesen nichts mehr zu tun hat. Die Wahrheit gerät dabei ins Hintertreffen.
Intuition ist kein Ersatz für Struktur. Wer sich beim Deuten nur auf sein Gefühl verlässt, riskiert, die Aussagen des Kartenbildes in eine falsche Richtung zu ziehen. Die Karten enthalten bereits alle Informationen, die für die Deutung wichtig sind – entscheidend ist das strukturierte Vorgehen nach festen Regeln. Nur so lassen sich die Botschaften klar und zuverlässig entschlüsseln.
Deshalb arbeite ich in meiner Lehre mit soliden Grundlagen und klaren Methoden. Und dennoch: Es gibt einen Platz für Intuition – aber nicht in der eigentlichen Deutung, sondern in der inneren Beziehung zum Symbol.
Wenn Sie sich emotional mit den Kartenmotiven verbinden möchten – nicht zum Deuten, sondern zum tieferen Verstehen durch Erleben –, dann können Fantasiereisen ein wunderbarer Zugang sein.
Denn das Lenormand lebt nicht nur von Deutungsregeln, sondern auch von der inneren Symbolsprache, die sich in jedem Menschen individuell entfalten kann. Karten wie die Lilie oder die Sense tragen bestimmte Energien in sich – sie zu „kennen“ ist das eine, sie wirklich zu fühlen, das andere. Das bedeutet nicht, dass man sie intuitiv interpretiert, sondern dass man sich mit der Bildwelt der Karten auf einer tieferen Ebene vertraut macht.
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Fazit: Klare Gedanken – klare Deutungen
Die fünf Denkfehler zeigen, warum so viele beim Lenormand nicht vorankommen:
Wer zu lange auf das perfekte Auswendiglernen wartet, kommt nie ins Tun.
Wer für jede Kombination nur eine feste Vorgabe parat hat, spielt Kreuzworträtsel – aber legt keine Karten.
Wer Perfektion von Anfang an erwartet, nimmt sich die Chance, durch Fehler zu lernen.
Wer nur angenehme Ergebnisse gelten lässt, verpasst die eigentliche Botschaft.
Wer Intuition als Lückenfüller benutzt, verliert die Klarheit der Karten.
Sobald Sie diese Denkfehler durchschauen, öffnet sich der Weg zu klaren und verlässlichen Deutungen.
➕ Weiterlesen: Auch diese Fehler passieren Anfängern häufig
Einige typische Anfängerirrtümer habe ich übrigens bereits in einem zweiteiligen Beitrag früher thematisiert – in etwas anderer Form, aber nach wie vor lesenswert:
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