Märchenhaftes Lenormand – Dornröschen, der Zauber der Zahlen und die Rauhnächte (Teil 1 von 3)

Zum Jahresausklang gibt es als Dankeschön für meine treuen, Lenormandbegeisterten LeserInnen eine besondere Serie zum Thema „Märchenhaftes Lenormand“. Die ersten beiden Teile können Sei gleich heute lesen.

Zwischen den Jahren ist die beste Zeit, um in mystische und spirituelle Welten einzutauchen. Die Rauhnächte, die mit der Heiligen Nacht beginnen und an Heilige Drei Könige enden, laden dazu ein, sich mit den magischen Kräften zu verbinden. Denn den zwölf Nächten soll ein besonderer Zauber innenwohnen, der sogar die Schleier zur Anderswelt lüftet. In dieser Zeit entfalten Wünsche und Rituale eine starke Wirkung. Räuchern und Reinigen gehören im alpenländischen Raum vielerorts zum Brauchtum.

Was haben nun die Rauhnächte mit dem Lenormand zu tun und welche Rolle spielt dabei ausgerechnet das Märchen von Dornröschen?

So viel sei verraten, es wird sehr spannend!

Zu den bekanntesten Grimms Märchen überhaupt zählt Dornröschen. Wenn man genau darauf achtet, fallen darin die Zahlen 11, 12, 13 und 15 auf, die eine Schlüsselrolle spielen. Wie Sie bereits in meinem Buch “Die fabelhafte Welt des Lenormand” erfahren konnten, ist kein Symbol des Lenormand seiner Zahl zufällig zugeordnet. Stets gibt es einen herausragenden Zusammenhang zwischen Symbolik und Numerologie, in dem das uralte, universelle Wissen eingebettet ist. Dieses wiederum zeigte sich in Traditionen und Bräuchen, die zu einem Teil noch heute gepflegt werden – so wie die Rauhnächte.

Zum Austreiben der alten und schlechten Energien kommen während der Rauhnächte Ruten und Zweige zum Einsatz. Dabei werden nach alter Tradition Segenswünsche gerufen. Wie wir wissen, tragen die Ruten im Lenormand die Zahl 11. Sie ist eine der Zahlen, die im Märchen Dornröschen von großer Bedeutung ist – und zwar im Zusammenhang mit Wünschen und Zaubersprüchen!
Traditionell finden die Rauhnächte am Ende eines Jahres statt, also zum Abschluss eines Zyklus von 12 Monaten. In der christlichen Zahlenmystik steht die Zwölf als heilige Zahl für die Vollendung und Erlösung. Sie läutet eine neue Zeit ein. Auch in Dornröschen wird mit der Zwölf ein neues Zeitalter ausgerufen und sogar drohendes Unheil abgewendet. Im Lenormand wird die Zwölf den Eulen zugeordnet, die in etlichen Kulturen rund um den Globus nicht nur als heiliges Tier verehrt wurden, sondern denen man auch prophetische Kräfte zusprach (daher stehen die Eulen im Lenormand nach alter Sicht auch für Weisheit!). Doch die Beziehung zwischen den Eulen, der Zwölf und dem neu geborenen Dornröschen wird, wie Sie in Teil 2 sehen werden, noch viel enger!

Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel erzählen, aber es werden noch zwei weitere Lenormandsymbole in Erscheinung treten, deren Bedeutung wir anhand von Dornröschen näher erkunden werden. Wer das Märchen im Ganzen nachlesen möchte, findet es hier. In den folgenden Teilen werde ich die für die Deutung wichtigsten Abschnitte kurz zusammenfassen, sodass Sie es nicht vorher extra gelesen haben müssen.

Wie helfen Märchen dabei, die Lenormandkarten noch besser zu verstehen?

Im Lenormand ist eine tief verborgene Weisheit zu finden, die am allerdeutlichsten sichtbar wird, wenn wir es durch den Zauberspiegel eines Märchens betrachten. In meinem Buch “Die fabelhafte Welt des Lenormand” spielen deswegen Märchen eine große Rolle. Denn viele Symbole, die uns aus dem Lenormand vertraut sind, kennen wir bereits seit Kindertagen aus den Märchen, auch wenn uns das nicht mehr so bewusst ist. Schneewittchen schläft in einem Sarg, Aladin befreit sich mit seiner Wunderlampe aus einem Berg, die Geschichte der Schneekönigin beginnt mit Rosenranken (Motiv der Blumen), über die sich zwei Menschenherzen miteinander verbinden, in der Gänsemagd wird ein Pferd (Teil der Karte der Reiter) Mittler zwischen Diesseits und Jenseits usw. Da Märchen uns wie das Lenormand über Bilder ansprechen, haben sie eine starke seelische und emotionale Wirkung – auch auf uns Erwachsene. Es gibt für jeden eine Botschaft, die genau das weckt, was in uns schlummert. Wir lernen uns selbst besser zu verstehen und verstärken unseren Glauben an das Gute. Märchen spiegeln immer einen Teil unserer eigenen Geschichte. Oft erhalten wir durch das Eintauchen in die Welt der vielsagenden Bilder auch Wegweiser oder sogar Lösungen für schwierige Lebenssituationen. Und der Umgang mit Symbolsprache stärkt das Verständnis für das Lenormand.

In Teil 2 werden wir die Bedeutung der Zahlen 11 und 12 in Dornröschen erforschen und sehen, was sie uns über die Ruten und die Eulen verraten.