Lenormand Kombinationen deuten – Grundlagen

Lenormand Kombinationen deuten Grundlagen

Lenormand Kombinationen deuten, bildet die wesentliche Grundlage beim Kartenlegen. Prinzipiell werden dabei die Bedeutungen von mindestens zwei Karten zu einer Aussage zusammengefügt. Dafür müssen sich die Karten berühren. Die Karten werden in kleinen Legungen zumeist horizontal als Kombination gelesen. In der Großen Tafel gibt es aber auch vertikale und diagonale Berührungspunkte. Von jeder Karte wird exakt ein Begriff passend herausgefiltert und mit einem Begriff der anderen Karte zu einer Aussage formuliert.

Viele von Ihnen kennen die Kombinationsarbeit aus meinen Lehrbüchern, von diesem Lenormand Blog oder meinem YouTube Kanal. Überall erkläre ich gründlich, wie Kombinationen gedeutet werden und vor allem auch warum. Heute möchte ich für Sie und alle Neueinsteiger*innen nochmal „back to the roots“. Anhand einiger Praxisbeispiele zeige ich Ihnen, welche Methoden es grundsätzlich gibt, um eine Kombination in Worte zu übersetzen.

Oft sehen wir auch intuitive Bilder und Handlungen zu einer Kombination oder haben auswendig gelernte Phrasen im Kopf. Aber nicht immer können wir sichergehen, ob diese wirklich zutreffen. Somit brauchen wir unbedingt verlässliche Deutungsmethoden, die vor allem auch dann funktionieren, wenn uns auf Anhieb gar nichts zu einer Kombination einfällt. Schon in meinem Beitrag „Warum das Deuten der Lenormandkarten nicht nur auf Intuition beruht“ verdeutliche ich, dass Lenormand Lernen viel Kopfarbeit bedeutet. Hier stelle ich zielführende Methoden vor, die sich jeder für die Kombinationsdeutung einprägen sollte.

Kombinationen deuten mit Methode 1

Bei dieser grundlegenden Methode übersetzen wir die verknüpften Symbole nach drei möglichen Kategorien: WAS – WIE – HANDLUNG. Sehen wir uns dazu die Zweier Kombination Brief und Blumen an. Den Brief übersetzen wir als das WAS. Hierfür picken wir uns eine seiner häufigsten Bedeutungen heraus: die Nachricht. Nun haben wir die Möglichkeit, die zweite Karte entweder mit einem WAS, einem WIE oder einer HANDLUNG zu übersetzen.

  • 1. Deutungsmöglichkeit WAS:
    Dabei suchen wir für das WAS ein Hauptwort aus den Bedeutungen der Blumen.
    Ein Dankesschreiben – Der Brief steht für das Schreiben, die Nachricht und die Blumen für den Dank. Beides Mal haben wir nach dem WAS gefragt.
    Eine Bestätigungsnachricht – Wieder fragen wir bei beiden Karten nach dem WAS. Einmal ist es wieder das Schreiben bzw. die Nachricht. Und einmal stehen die Blumen hier für die Bestätigung.
  • 2. Deutungsmöglichkeit WIE:
    Dabei suchen wir für das WIE ein Eigenschaftswort aus den Bedeutungen der Blumen.
    Eine freudige Nachricht – Beim Brief behalten wir WAS bei. Also geht es erneut um eine Nachricht. Nun aber fragen wir bei den Blumen nach dem WIE. Wie ist die Nachricht? Die Antwort lautet: Freudig oder schön. Es wären natürlich auch andere Begriffe ähnlicher Art möglich, z.B. freundlich.
  • 3. Deutungsmöglichkeit HANDLUNG:
    Dabei suchen wir die HANDLUNG ein Tunwort aus den Bedeutungen der Blumen.
    Eine Nachricht verbreitet sich – Abermals steht der Brief für das WAS. Die Fragen bei den Blumen lautet nun: Welche HANDLUNG findet statt? Da die Blumen für Erweiterung und Expansion stehen, kann man sagen, dass sich eine Nachricht verbreitet.
    Eine Nachricht verbessert etwas oder durch ein Schreiben verbessert sich etwas – Beide Antworten sind möglich. Was sich verbessert, erfahren wir nicht durch die beiden Karten. Hierfür benötigen wir eine dritte Karte oder es ist durch die Fragestellung bzw. das Kartenbild klar, was sich verbessert.

Kombinationen deuten mit Methode 2

Sobald wir Zwei-Gesichter-Karten in einer Kombination vorfinden, haben diese absoluten Vorrang. Das heißt Lenormandkarten mit Sonderfunktionen – Wolken, Sense, Fuchs, Mäuse und Berg – sollten wir innerhalb einer Kombination stets als erste Karte beachten und entsprechend sorgfältig übersetzen. Denn diese Karten üben einen so maßgeblichen Einfluss auf Ihre Nachbarkarten aus, dass wir zuerst wissen müssen, was sie bezwecken.
Wer mit den Zwei-Gesichter-Karten nicht vertraut ist, sollte deren Funktionen in meinem Buch „Der Lenormandkarten-Lehrgang, Band 1“ nachlesen. Hier ein paar Praxisbeispiele, die offenlegen, wie einflussreich die Zwei-Gesichter-Karten sind:

Lichtblick Lenormand Kartendeck Fuchs
  1. Turm + Mäuse: Die Mäuse „fressen“ am Turm, weil sie sich hinter ihm befinden. Damit wird eine Krise, eine Einschränkung oder eine Distanz weniger! Die Mäuse sorgen also für eine Verminderung der vor ihnen liegenden Karte. Demzufolge ist es für die Deutung von Vorteil, wenn Sie zuerst Bescheid wissen, was die Mäuse anstellen.
  2. Fuchs (schaut von der Karte weg!) + Herz: Tatsächlich macht es einen riesigen Unterschied, ob der Fuchs in etwas hineinschaut oder heraus. In diesem Fall kann man von wahrer Liebe oder echter Zuneigung sprechen. Wenn Sie hier den Fuchs zuerst betrachten, wird sofort klar, ob es um Lüge oder Wahrheit geht. Die zweite Karte erklärt sich in diesem Fall von selbst.
  3. Sense + Kind: Hier warnt die auf das Kind gerichtete Sense vor Gutgläubigkeit und Naivität. Auch könnte die Kombi eine Gefahr für ein Kind anzeigen. Wenn Sie hier erst den Fokus auf die Sense richten, wissen Sie direkt, dass es um eine Gefahr geht. Die zweite Karte zeigt an, was gefährdet ist.
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Tipp: Wenn Sie generell unsicher sind, über welche Bedeutungen eine Karte verfügt, empfehle ich Ihnen meine Lenormand Deutungshelfer Lernkarten. Praktisch und schnell haben Sie alle wesentlichen Bedeutungen griffbereit. Nerviges Nachschlagen in Büchern ist damit überflüssig.

Kombinationen deuten mit Methode 3

Bei dieser Methode geht es um einen Regelbruch. Keine Sorge, wir brechen lediglich mit einer unsinnigen Regel. Nämlich die angebliche „Regel“, die besagt, man müsse die Karten immer von links nach rechts lesen. Wie Sie bei Methode 2 bereits gesehen haben, ist das ganz und gar nicht der Fall. Es gibt kein ehernes Gesetz, was eine Deutung ausschließlich von links nach rechts vorschreiben würde. Wäre die Deutung der Kombinationen nur in eine Richtung möglich, landet sie in vielen Fällen in einer Sackgasse. Denn damit würden sich keine Deutungsregeln wie die Zwei-Gesichter-Karten anwenden lassen.

Beim Interpretieren der Karten geht es darum, Beziehungen herzustellen, also die Symbole miteinander zu verknüpfen. Dies erfordert aber, dass wir den Deutungsschlüssel so anlegen können, dass wir in bester Weise die Kombination entschlüsseln. Nur dann ist sichergestellt, dass wir die passenden und treffenden Informationen gewinnen. Das funktioniert eben nur, wenn es möglich ist, die Startkarte frei zu wählen.

Gehen wir dieses Mal von einer 3-er Kombination aus. Die Karte ganz links ist Karte A. Die Karte in der Mitte ist Karte B, die rechts außen ist Karte C. Der Weg führt – wie wir schon festgestellt haben – nicht zwingend von A nach B und dann nach C. Er kann umgekehrt bei C beginnen und über B zu A führen!

Ebenso ist es möglich, die Deutung bei B zu beginnen, an A anzuknüpfen, um dann noch C abzuholen. Aber Achtung: Wer A sagt, muss auch B sagen. Wenn Sie die Deutung bei A beginnen, kann sie nur über die Nachbarkarte B weitergeführt werden. Demzufolge können Sie nicht bei A starten und dann direkt zu C springen und hinterher zu B.

Praxisbeispiele verdeutlichen diese Methode:

  1. A- Schlüssel, B- Mond, C- Ring: Hier empfiehlt es sich, bei C, dem Ring, anzufangen. Da der Ring in vielen Fällen eine Themenkarte darstellt, ist diese Karte am einfachsten zu deuten und der Startpunkt. Demnach geht es um eine Beziehung. Nun gehen wir zu Karte B. Beim Mond geht es um Gefühle. Welcher Art stellt nun die Karte A – der Schlüssel – dar. Die Gefühle innerhalb der Partnerschaft sind verlässlich und offen.
    Hätten Sie versucht, die Kombination von A aus zu deuten, wäre es schwieriger geworden, weil noch nicht klar gewesen wäre, worauf sich der Schlüssel bezieht. Die Reihenfolge C-B-A hat uns eine wesentlich einfachere Deutung ermöglicht!
  2. A- Ruten, B- Herr, C-Kreuz: Es empfiehlt sich unbedingt, bei B, dem Herrn, anzufangen. Personenkarten haben Priorität. Nun gehen wir zu A, den Ruten. Dieser Mann steckt also in einer Konfliktsituation, bzw. muss für sich etwas klären. Von A dürfen wir nun zur letzten Karte C. Das Kreuz verrät uns, dass dieser Kampf für ihn sehr schwer ist bzw. dass es um einen Konflikt von großer Tragweite für ihn geht. Hier fällt die Deutung des Kreuzes leicht, nachdem wir B und A schon klargestellt haben.
  3. A- Wege, B- Ruten, C- Hund: Hier gehen wir ganz klassisch von A, nach B, nach C. Eine Entscheidung, Wege, zu der man sich berät oder die diskutiert wird – Ruten. Mit einem Freund/in oder einem entsprechenden Ansprechpartner – C. Wir müssen hier erst von A nach B gehen und dürfen nicht von A nach C springen, da sich sonst ein anderer Sachverhalt ergeben würde.

Um beim Kombinieren der Lenormandkarten sattelfest zu werden, bedarf es Zeit und Geduld. Aber vor allem eines: viel Übung. Damit klappt es ganz sicher! Es ist noch kein Lenormand-Meister vom Himmel gefallen.